Online-Interview/ Paneldiskussion mit
Isa Santana – Visibilidade Indigena, Juliana Bohorquez -Meraki, Jose B. Segebre Salazar – Moderation, (Hybridveranstaltung) // Englisch

Sonntag, 12.September 16:00 – 17:30
Palais Palett – Meschwitzstraße 9, 01099 Dresden

Sonntagnachmittag brachte Praxis politischer Kunst ins Objekt klein a durch unseren Austausch zu Kunst und Aktivismus mit Juliana Bohorquez aus Kolumbien, Isa Santana aus Brasilien, moderiert von Jose B. Segebre Salazar aus Berlin. Die Veranstaltung diskutierte die Schnittstellen von Kunst als Ausdrucksform politischen Aktivismus und der Kunst als gelebte Form einer kollektiven, kulturellen Praxis von Gemeinschaften in Lateinamerika aber auch weltweit (zum Beispiel im Vergleich zu europäischen Kunstpraktiken). Beide Interview-Partner:innen sind sowohl praktizierende Künstler:innen als auch Aktivist:innen und Teil indigener Communities aus Lateinamerika, deren kulturelle Praktiken bis heute stark marginalisiert und unterdrückt werden. Beide kämpfen seit Jahren mit Mitteln der Kunst im öffentlichen Raum gegen soziale und ökologische Ungerechtigkeiten und für die Sichtbarkeit anderer Perspektiven, jenseits des Narrativs der korrupten Regierungen ihrer Heimatländer.

Im Gespräch wird deutlich, wie eng Kunst und kulturelles Schaffen indigener Communities verknüpft sind mit deren Identität, der Spiritualität und dem sozialen Handeln dieser Gemeinschaften. Der Glauben indigener Communities ist untrennbar mit den Ahnenprozessen und Orten ihrer Herkunft – ihren Territorien – verknüpft. Die Wahrung ihrer kulturellen Ausdruckspraktiken ist somit zugleich ein Akt des Widerstandes und der Selbstbehauptung im Angesicht der allgegenwärtig drohenden Auslöschung dieser Territorien und Gemeinschaften (zum Beispiel durch großflächige Abholzungen, korrupte Landnahme und Vertreibung auf Grund der Erschließung von Bodenschätzen). So sehen sich beide Panalists in ihrem künstlerischen Schaffen zugleich als Aktivist:innen und Repräsentant:innen ihrer Communities, denen sie mit Hilfe ihrer Netzwerke Meraki und Visibilidade Indigena zur breiteren Wahrnehmung verhelfen wollen. Politischer Aktivismus ist für sie keine Frage der Entscheidung, sondern Ergebnis einer Notwenigkeit und logischen Konsequenz im Kampf gegen die bestehenden gesellschaftliche Umstände, betonten beide Panalists.

Jose Segebre konnte aus einer wissenschaftlichen Perspektive das Potential von Kunst in Politischen Konflikten beleuchten und somit moderierend das Gespräch begleiten. In Betrachtung europäischer Kunstpraktiken in Verbindung mit (oft mangelndem) Aktivismus und politischem Bewusstsein, stellt er zum Abschluss Überlegungen über das Warten/ Abwarten als widerständige künstlerische Ausdrucksform im Sinne einer Passivität und Unfreiheit im Angesicht bestehender gesellschaftlicher Verhältnisse an.

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