(Project Room) (de&en)
Im „Degrowth-Slam“ wurden vier Beiträge -teils poetisch, teils wissenschaftlich, auf deutsch und auf englisch- präsentiert.
Den Auftakt machte Cailiosa mit einem kreativen und eher traditionellen Poetry Slam, der die Schönheit der Poesie nutzte. Sie gab der Klimakrise einen neuen, persönlicheren Namen – „Nina“ – und stellte sie als Hauptfigur eines Theaterstücks dar, mit welcher sie dann in den Dialog trat. Obwohl die Slammerin das Stück so schrieb, dass „Nina“ Rache an den Unternehmen nehmen kann, die sie verursacht haben, und obwohl gezeigt wird, wie viele Menschen versuchen, die Krise abzuschwächen oder ihre Folgen zu minimieren, wird „Nina“ immer wütender, stärker und unberechenbarer: Die Klimakrise ist nicht gerecht.
Dr. Arch. Alejandro de Castro Mazarro wählte einen visuellen Ansatz und präsentierte gesellschaftlich Zusammenhänge als Körpersystem – Städte und Gebäude als Verdauungssysteme unserer Gemeinschaften. Er argumentierte, dass trotz der grünen Außenerscheinung einiger Gebäude durch bepflanzte Wände und Dächer das darunterliegende Fundament weiterhin grau ist, voller Beton, Stahl und Glas – ein Symbol für das Greenwashing der Wirtschaft, welche für „grünes Wachstum“ anstatt für einen grundlegenden Wandel, eine sozial ökologische Transformation plädiert.
Sarah Devecchi, eine junge Doktorandin aus Italien, die sich auf Nachhaltigkeitsbewertung anhand planetarer Grenzen spezialisiert hat, erläuterte die Verbindung zwischen planetaren Grenzen und Wachstum. Wie werden diese Grenzen quantifiziert, und wie sollten sie in ökonomische Modelle integriert werden, wenn neue Produkte, Gebäude usw. entworfen und berechnet werden? Welche Rolle spielt Gerechtigkeit bei der Verteilung der Auswirkungen, die „Wachstum“ auf den Planeten und die Menschen hat?
Als Historikerin und Ökonomin präsentierte Friederike Habermann in ihrem Slam eine Sicht aus dem Jahr 2125, in dem der 100. Jahrestag der sozioökologischen Transformation gefeiert wird, die das „Gute Leben für alle“ geschaffen hat. Sie zeichnete das Bild einer kreativen Utopie (oder Dystopie?) und öffnete ein Fenster zu möglichen Zukünften, in denen das Leben und die Gesellschaften anders aussehen könnten – eine Zukunft, in der Geschlechtervorurteile überwunden sind, wir eine vegane Gesellschaft geworden sind und mit unseren Nachbarn, die zufällig Schweine sind, zusammenleben. Ihr Beitrag stellt die Frage: Wie sind wir dorthin gekommen?
Den Teilnehmenden konnte in den vier Inputs auf ganz unterschiedliche kreative, künstlerische Weise wichtige Aspekte unseres aktuellen Wirtschafen, dessen weltweiten Konsequenzen, des Degrowth-Konzeptes und Hindernissen für eine Transformation nahegebracht werden. Nach der Veranstaltung gab es viel Austauschbedarf um das Gesagte gemeinsam zu reflektieren und weiterzudenken.
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