D2.5
Sa. 17:30-19:00 – INPUT: "Sie wollen Degrowth? Ohne Commons kommen'S nicht aus!"

Mit Friederike Habermann (Commons Institution) (Project room) (de)

Sollte die Person, die Zwiebeln schneidet, die meiste Suppe erhalten, weil sie größere Mühe hatte als die, die nur Kartoffeln schält? Und hat Peter, der nur Gitarre spielt, überhaupt Suppe verdient? Und muss Karin ihre Suppe bezahlen, wenn sie nur zum Löffeln der Suppe kommt?
Mit diesem Beispiel aus einer Wohngemeinschaft versucht Friederike Habermann das Prinzip der Commons zu erklären. Sie erklärte, dass Tausch und Teilen, nicht Handel, zum Menschsein dazu gehören. Der Unterschied ist, dass Waren früher nicht aufgrund ihres abstrakten Marktwertes oder Preises, sondern wegen eines direkten menschlichen Bedürfnisses getauscht oder geteilt wurden. So versuchen zum Beispiel Kinder nicht eine Banane für zwei bis drei Äpfel zu handeln, um damit ein Maximum an Äpfeln zu erhalten, die anschließend gegen eine Vielzahl weiterer Produkte getauscht werden könnte. Märkte hingegen erzeugen künstliche Knappheit und fördern damit soziales oder ökonomisches Ungleichgewicht. An dieser Stelle wurde klar welche Zusammenhänge zwischen unserem aktuellen Handelssystem und dessen negativen Konsequenzen wie struktureller Ausbeutung und Ungerechtigkeit bestehen.
Als Alternative zum derzeitigen Wirtschaften schlägt Friederike Habermann daher die Wiederbelebung von Commons (oft übersetzt als „Allmende“ oder „Gemeingut“) bzw. das commoning vor. Nach dem Prinzip der Commons werden Güter geteilt. Alle leisten ihren individuellen Beitrag zur Gemeinschaft und erhalten dafür wiederum all das was sie benötigen.
Frühere Beispiele sind Gemeindeflächen, die von allen bewirtschaftet werden. Commons stehen im Gegensatz zu Privateigentum.
Wichtige Beispiele sind Wikipedia oder Open Source Software, aber auch Gemeinschafts- und Wohnprojekte, in denen die meisten Güter nicht in Privateigentum sind und Arbeit nicht in Form von Lohnarbeit oder entgeltlicher Dienstleistung erbracht wird.
Die Teilnehmenden konnten durch den Input wichtige Erkenntnisse in Bezug auf unser aktuelles Wirtschaftssystem erlangen und alternatives Konzept kennenlernen. Mit der Vorstellung von alltagsrelevanten Beispielen existierender Angebote konnte Motivation und Wissen für die Nutzung dieser und somit Änderung im Verhalten angeregt werden.

de_DEDE
Spende an 
Cambio e.V.

Findest du unsere Arbeit gut und möchtest uns bei ihrer Umsetzung finanziell unterstützen,
freuen wir uns über deine Spende!

Spende per Überweisung

Spende per Paypal

Nutzen Sie einfach PAYPAL um uns eine Spende zukommen zu lassen!

Drücken Sie einfach auf „Spenden“!